Nacktheit Noahs (Artikelserie Kleidung und Bibel::2::)

Nacktheit ist schon bei Adam ein Thema (siehe Kleidung in der Bibel (Artikelserie ::1::)  und die nächste Stelle in der Bibel, die ich hier betrachten möchte, handelt vom entblößten Noah. Noah war der einzige Mensch, der von Gott als würdig angesehen wurde, mit seiner Familie die große Sintflut zu überleben. Er zeigte großen Glauben beim langen Bau der Arche. Nach der Sintflut findet in Noahs Leben und dem seiner Söhne jedoch das folgende unwürdige Ereignis statt:

Genesis 9:20-25 Noah aber wurde nun ein Landmann und legte einen Weinberg an. Als er aber von dem Wein trank, wurde er betrunken und entblößte sich in seinem Zelt. Und Ham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters und erzählte es seinen beiden Brüdern draußen. Da nahmen Sem und Japhet das Gewand und legten es auf ihre Schultern und gingen rücklings und deckten die Blöße ihres Vaters zu und wandten ihre Angesichter ab, damit sie die Blöße ihres Vaters nicht sahen. Als nun Noah von dem Wein erwachte und erfuhr, was ihm sein jüngster Sohn getan hatte, da sprach er: “Verflucht sei Kanaan! Ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern!”

Nach dem Sündenfall erkennen Adam und Eva, dass sie nackt sind und es ist ihnen plötzlich sehr unangenehm. Gott selbst macht ihnen schließlich lange Gewänder aus Fell, um ihre Nacktheit zu verhüllen.

Noah trinkt nun zuviel von seinem Wein und wir betrunken. In dieser Verfassung kann er nicht mehr klar denken und er entblößt sich. Wie weit diese Blöße ging, wird nicht beschrieben. Aber es ist nicht sicher, dass er völlig nackt war. Keine große Sache, würde man heute sagen. Doch es wird anders bewertet. Diese Blöße wird Noahs Sohn Ham bzw. seinem Enkel Kanaan zur schweren Verfehlung. Ham sieht seinen Vater nackt und anstatt ihn zu bedecken, erzählt er es weiter. Er freut sich daran, so könnte man meinen. Seine Brüder jedoch handeln besser als er und bedecken ihren Vater ohne hinzusehen.

An ihrem Handeln können wir so anders geprägten Menschen des 21 Jahrhunderts erkennen, dass Nacktheit bereits damals keine unwichtige Sache war. Selbst zwischen dem alten Vater und seinen erwachsenen Söhnen ist es unanständig wie Noah sich präsentiert. Dass sich Ham noch darüber lustig macht oder, anstatt zu helfen, Lust hat die Schande seines Vaters zu verbreiten, bringt ihm selbst Schuld ein. Der Anstoß jedoch ist Noahs Nacktheit in seinem Zelt.

Ich lerne für mich daraus, dass ich mich davor scheuen sollte, mich für andere sichtbar zu entblößen. Es ist keine gute Sache und gefällt Gott, der gestern, heute und morgen derselbe ist, nicht. Die einzige Ausnahme gab Gott innerhalb der Ehe, wo Mann und Frau so sehr eins werden, dass sie voreinander nackt sein können, ohne sich ungut zu entblößen. In den Bereichen “Kinder” und “Kranken- bzw. Altenpflege” ist es gut, wenn wir sorgfältig abwägen, um die Würde des einzelnen zu bewahren.

Gott gab uns Kleidung in erster Linie, um unsere Nacktheit zu bedecken. Heute steht leicht die Selbstverwirklichung und die Wirkung auf andere Menschen im Vordergrund. Doch der ursprüngliche Sinn ist das nicht. Kleidung soll unseren Körper bedecken und verhüllen.


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